Die aus dunklem
Aluminium beste-
hende Membran 1
des Tieftöners ist
leicht nach innen
gewölbt. Sie wird
von einer großen
Schwingspule
2
angetrieben, die ihre
Wärme gut verteilt.
Der Strömungskanal
3 im Magnetsystem
verhindert bei hohen
Pegeln Luftstau
für KEF elaborierte T echnik auf letztem
S tand m it g rö ß tm ö g lich er klan g lich er
Ehrlichkeit. U nd w er die sam t ihres sta-
b ilen M etallfußes satte 60 K ilogram m
schw ere 5er au f die beigefügten Spikes
gestellt u n d diese m ithilfe der von oben
a u fz u sc h ra u b e n d e n
K o n te rsc h e ib e n
fixiert hat, erlebt tatsächlich eine unge-
w öhnliche Plastizität. Die A bbildung ist
dabei n icht einfach n u r hoch, tief oder in
den E ntfernungen der A kteure zueinan-
der präzise gestaffelt. Selbst deren G röße
und A usdehnung w ird erahnbar. „Körper-
haftigkeit“ ist der Begriff dafür.
Es herrscht eine selten gehörte, affekt-
lose K ohärenz, eine lockere, fast n ü c h -
terne Perfektion ohne jede „Hör-m al-wie-
toll-ich-bin-A ttitüde“. M it jedem halben
Z entim eter des U m herschiebens ließ sich
die D arstellung variieren, ihre P aram eter
gegenseitig austarieren, bis sie im optim a-
len V erhältnis zueinander standen.
W ie sensibel sein „auf den P u n k t“ spie-
lender Lautsprecher auf geringste V erän-
derungen reagiert, weiß auch der H erstel-
ler, weshalb KEF eine D osenlibelle in die
B odenplatte integrierte, dam it das oben-
d rein lu p en rein verarbeitete S chm uck-
stü ck ja n ic h t au ch n u r ein en H au ch
schief steht, was sofort die Randschärfe
beeinflusst, o d er eben n u r aufs G era-
tew o h l p o sitio n ie rt
w ird .
D a
ist
d e r
K u n d e b e z ie h u n g s-
w eise
se in
H ä n d -
ler bei d er E in ric h -
tu n g gefordert. A ber
solch ein P räzisions-
teil m illim eterw eise
in d en „sw eet sp o t“
zu rü ck en , m a ch t ja
au ch ein en H e id e n -
spaß, oder?
A nschließend kann
m a n gleich die
alternativ beige-
p a c k te n k ü rz e -
ren, gum m iartigen
Reflexrohre für die beiden rückw ärtigen
Ports ausprobieren. Jawohl, das flexible
M aterial soll im V ergleich zum üblichen
h arten K unststoff gefürchtete Staueffekte
im R ohr m in im ieren , wie die B riten in
langw ierigen V ersu ch en h erau sfan d en
u n d dies - natürlich - in ihrem „vielseiti-
gen“ Technik-W älzer m it E rläuterungen
u n d M essgrafiken unterm auern.
U m es vorw egzusagen: D ie U n te r-
schiede sin d n ic h t gew altig, d o ch das
„R eference“-P ro jek t gefällt sich ja eh
in d er Z u sp itzu n g su b tiler F einheiten.
P op-H örer w erden vielleicht die kurzen
Einsätze bevorzugen, weil m it ih n en der
ohnehin knorrig und trocken auftretende
Bass an noch etwas kürzerer Leine geführt
Der Reference 5 sind lange und
kurze Reflexrohre beigefügt.
Drehbare Rahmen fixieren sie in
der Rückwand. Zum Anschluss
dient ein Bi-Wiring-Terminal mit
internen Brücken, die sich über
Drehknöpfe öffnen lassen
w ird, w äh ren d K lassikliebhaber - die
5er kan n O rchester verführerisch fu n -
kelnd aus der Raum tiefe heraus leuchten
lassen - w ohl eher die längeren Rohre ins-
tallieren, da m it ih nen w eite M elodiebö-
gen eben auch den längeren A tem besit-
zen u n d der K lang einfach besser „trägt“.
Die M öglichkeit, die Bassreflexöffnungen
ganz zu verschließen, ist nicht vorgesehen.
„E ntw eder m an entw ickelt eine offene
oder geschlossene Box“, konstatiert KEFs
„H ead o f A coustics“, „D r. Jack“ O clee-
Brown, „beides auf einm al geht n u n ein-
m al n ich t“. Recht hat er!
TEST-KOMPONENTEN
STREAMER/PLAYER: T+A MP3000HV
VOR-/ENDSTUFE: Accustic Arts TUBE-
PREAMPII-MK2/AMPII-MK2, AMC CVT
1030MKII/2100MKII____________________
VOLLVERSTÄRKER: Audionet SAM G2, T+A
PA3000HV, Symphonic Line RG14 MKIV Ref.
LAUTSPRECHER: DALI Epicon 6, Dynaudio
Contour S5.4, Verity Audio Leonore
LS-KABEL: HMS Gran Finale Jub. (Bi-Wire),
In-Akustik LS-1603, Purist Audio Design
Alzirr, Silent Wire LS16 MK2
Flirrende Lebendigkeit
Die vier Tieftöner arbeiten parallel, was
die R eference 5 zu m D rei-W ege-L aut-
sprecher m acht. M it der flachen, k onka-
ven W ölbung ihrer A lum inium m em bran
beabsichtigt m an eine sehr gute A nkopp-
lung an den bei ru n d 350 H ertz überneh-
m enden M itteltöner. Die große Schwing-
spule soll eine besonders gute A bleitung
d er W ärm e begünstigen, d er K anal im
Z en tru m des M agnetsystem s K om pres-
sionseffekte verm eiden.
A lum inium ringe ober- u n d unterhalb
des Luftspalts verringern V erzerrungen.
Das vollständig im C om puter entworfene
u n d in langen H ö rsitzungen perfektio-
n ierte C hassis ist b ü n d ig in die Schall-
w and eingelassen, um S törungen durch
K antenbrechung vorzubeugen.
A ngeschlossen w ird die KEF m ithilfe
eines B i-W iring-T erm inals m it griffigen
K lem m en. Die sind für den Betrieb m it
16 STEREO 8/2014